Pacino
di Bonaguidas Buch der Bilder zählt zu den bedeutendsten Werken der
italienischen Buchkunst des Trecento. Der florentiner Künstler übertrug
die Entwicklungen der Trecento-Malerei in Italien, insbesondere
vertreten durch die monumentale Malerei Giottos, in das intimere Medium
der Buchmalerei. In leuchtend bunten Miniaturen von großer
Eindringlichkeit führt er mit seiner um 1320 entstandenen
Bilderhandschrift das Leben Christi vor Augen.
Pacino di Bonaguidas Buch der Bilder
Pacino di Bonaguidas Buch der Bilder zählt zu den bedeutendsten Werken der italienischen Buchkunst des Trecento.
Der florentiner Künstler übertrug die Entwicklungen der
Trecento-Malerei in Italien, insbesondere vertreten durch die
monumentale Malerei Giottos, in das intimere Medium der
Buchmalerei. In leuchtend bunten Miniaturen von großer Eindringlichkeit
führt er mit seiner um 1320 entstandenen Bilderhandschrift das Leben
Christi vor Augen.
Die Macht der Bilder
Als erstes fällt dem Betrachter wohl das intensive Blau des Hintergrundes
ins Auge. Diese leuchtende Farbe bestimmt die Miniaturen des Buches
durchgehend. Jeweils von einem blau-roten Rahmen umgeben, spielen sich
auf dem blauen Grund biblische Szenen ab. Der Reigen von insgesamt 38 ganzseitigen Miniaturen beginnt mit einer Darstellung König Davids mit einer Schriftrolle in der Hand. Darauf folgen 32 Szenen aus dem Leben Christi,
von der Verkündigung über Geburt und Kindheit Christi bis zur Passion
und schließlich der Himmelfahrt. Die letzten fünf Bildseiten behandeln
das Leben des Heiligen Gerardo da Villamagna, einem Kreuzzugsteilnehmer und Franziskanermönch des 13. Jahrhunderts, der als Einsiedler sein Leben beschloss.
Die große Kunst des Trecento in kleinem Format
Die
Szenen spielen vor oder in architektonischen Räumen, wobei auch die
Perspektive schon erste Anwendung findet, oder in der Natur vor
stilisierten Bäumen und grünen Hügeln. Bewundernswert ist die Reduktion
der dargestellten Figuren nur auf die am Geschehen beteiligten Personen.
Sie sind allesamt in bunte Gewänder mit schönem Faltenwurf gekleidet
und zeichnen sich vor allem durch aussagekräftige Gesten aus, die das
Geschehen erläutern. Pacino di Bonaguida übertrug demzufolge die Entwicklungen in der Malerei des Trecento in Italien mit all ihren Neuerungen auf die Buchmalerei übertragen. Besonders erwähnenswert ist die erstmalige Verwendung der Perspektive,
der neuen räumlichen Bildauffassung des Trecento, in der Buchmalerei.
Er schafft es jedoch trotz allem, nicht direkt auf Vorbilder Bezug zu
nehmen, sondern eigene Bildideen umzusetzen. Indem er die großen
Darstellungen der Tafel- und Wandmalerei in seiner Miniatur-Malerei in
mehrere kleine Szenen unterteilt und leichter nachvollziehbar macht,
begründet er zugleich eine neue Art der erzählerischen Entwicklung.
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